Donnerstag, 24. April 2008

Neulich an der Tanke


Heute Morgen stand ich an der Tanke. Rüssel ab in den Tank und volllaufen lassen. Wieder eine Preiserhöhung. Wieder mehr bezahlen. Wieder rumgenerve. Mein Blick fiel auf einen großen gelben Zettel auf der Zapfsäule. „Nur Barzahlung möglich, keine EC-Karte“ stand dort. Schweißausbruch. Weil genau das hatte ich nicht dabei. Kein Bargeld. Ok, ein paar Cent. Aber wenn das Drehteil schon auf 65 Euro steht und unaufhaltsam nach oben klettert, dann bringt das gar nichts mehr. Also - rein in die Tanke und bekennen, dass so viel Bargeld nicht in meinem Geldbeutel steckt. Die freundliche Mitarbeiterin hatte Mitleid mit mir. Sie füllte einen „Schuldanerkennungsschein“ aus und ich unterschrieb. Ab sofort war ich Schuldner. Ich musste versprechen, die Kohle in der nächsten Stunde vorbeizubringen.


Als ich dann mit dem Geld wieder kam und ihr feierlich überreichte, zerriss sie vor meinen Augen den Schein und sagte: „Alles erledigt. Wieder frei!“


Schönes Beispiel für das, was Jesus mit meiner Schuld machte. Auch er zerriss meinen Schuldschein. Aber hier ging‘s nicht nur um ein paar Euro, sondern um mein Leben. Er hat sein Leben gelassen, damit ich leben kann. Was für eine grandiose Wahrheit. Was für eine Freude. Echt, genau das fiel mir in diesem Augenblick ein. An der Kasse von der Tanke.Die Mitarbeiterin sah mich fragend an. „Alles klar?“ hakte sie nach. „Logo“, sagte ich, „mein Schuldschein ist zerrissen. Ich bin frei!“ 

„Na, so kann man das auch sehen“, meinte sie und kassierte den nächsten Kunden.

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