Dienstag, 15. April 2008

Rieseneimer

Ich liebe Wartezimmer. Vor allem, wenn sie so offen sind wie das Maul eines Riesenschnauzers. Ganz toll, wenn sich auch noch die alten Stühle Holz an Holz berühren. Stühle, die mindestens dreißig Jahr alt sind. Und mittlerweile hat sich rumgesprochen, dass die Körpermaße sich gegenüber früher extrem verändert haben. Also... sitzt du da und berührst deinen Nachbarn. An der Schulter, den Knien. Vorteil: Du kannst in seiner Bildzeitung mitlesen. Dass Helmut Kohl heiratet, wie sehr sich Mandy wieder einen Freund wünscht oder wie Uli Hoeneß Fußballprofis vor Hartz vier rettet. Und in dieses freundliche Getümmel kommt die Arzthelferin. Zwei Rieseneimer Flüssigkeit dabei. Zielstrebig kommt sie auf mich zu, lächelt mich freundlich an und sagt nur "trinken". Ich muss wohl etwas irritiert geschaut haben, denn sie lächelt noch mehr und wiederholt ihren Befehl. In beiden Händen halte ich einen Becher. Einen biete ich dem Bildzeitungsleser an aber der findet den Witz gar nicht lustig. Er hat ja auch recht, wo er sich gerade mit Mandy beschäftigt. Was soll da so ein komischer Typ mit einem großen Becher wollen. Alles klar. Ich versuch die Situation zu retten, was nicht möglich ist. Niemand will den zweiten Becher für mich austrinken. Und keiner lacht. Nicht einer! Also, weg mit dem Zeug. Runter damit. Es schmeckt so, wie der Name schon sagt. Kontrastmittel. Prost

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